Gemeinsam für Biologische Vielfalt: Verein "Food for Biodiversity" gründet sich

Global Nature Fund

Nach dem Bericht des Weltbiodiversitätsrates 2019 sind rund eine Million Arten vom Aussterben bedroht. Auch in Deutschland ist der Trend weiterhin negativ, wie in fast allen Ländern weltweit. Der Verlust der Biologischen Vielfalt gehört neben dem Klimawandel zu den größten Herausforderungen unserer Zeit – eine Herausforderung, die am effektivsten gemeinsam angegangen werden kann.

Ein vielfältiges Bündnis nimmt den Internationaler Tag des Artenschutzes zum Anlass, mit der Gründung eines Vereins ein Zeichen gegen den Trend zu setzen und gemeinschaftlich Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität in der Lebensmittelbranche zu ergreifen. Zu den Gründungsmitgliedern von „Food for Biodiversity“ zählen die Unternehmen des Lebensmittelsektors REWE Group, Kaufland, Lidl und Nestlé, die Standardorganisationen Fairtrade Deutschland, Rainforest Alliance und Naturland, die Umweltverbände Global Nature Fund, NABU – Naturschutzbund Deutschland, Bodensee-Stiftung und das Forschungsinstitut FiBL sowie als Fördermitglieder die Unternehmensverbände Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) und die „Biodiversity in Good Company“-Initiative.

Der Verein möchte nachhaltigen und zukunftsfähigen Ernährungssystemen den Weg ebnen. Der Schutz der Biologischen Vielfalt soll ein zentrales Anliegen der Lebensmittelbranche und der ihr vorgelagerten Wertschöpfungsketten werden. Die Mitglieder von "Food for Biodiversity" leisten einen Beitrag zur Erreichung der Vereinsziele, indem sie

• den Schutz und die Förderung von Biologischer Vielfalt in ihren Strategien, Richtlinien und Projekten verankern.

• Kriterien für den Schutz und die Förderung von Biodiversität entlang der Lieferkette in Einkaufs- und Standardvorgaben implementieren. Landwirt*innen sollen bei der Umsetzung der Kriterien und entsprechender Maßnahmen unterstützt werden.

• ein Monitoring zur Entwicklung der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Betrieben umsetzen. Basierend auf den Ergebnissen werden Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität weiterentwickelt.

• Fortbildungen zur Biodiversität für Mitarbeiter*innen, Landwirt*innen, landwirtschaftliche Berater*innen und Auditor*innen durchführen, Verbraucher*innen in Deutschland für den Wert der Biologischen Vielfalt für die Lebensmittelproduktion sensibilisieren sowie das Angebot und die Nachfrage von entsprechenden Produkten fördern.

• Last but not least werden sich die Mitglieder auch für bessere politische Rahmenbedingungen zur Stärkung des Schutzes der Biologischen Vielfalt einsetzen.

Der Verein steht neuen Mitgliedern offen: Standardorganisationen, Erzeuger*innengemeinschaften und Unternehmen, die Lebensmittel produzieren, verarbeiten, handeln und zertifizieren, sowie Organisationen mit dem Interesse, den Schutz der Biodiversität in der Lebensmittelbranche zu fördern, sind herzlich eingeladen, sich im Verein zu engagieren.

Hintergrund

Die Lebensmittelbranche mit der Landwirtschaft als wichtigstem Akteur wird in der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 als einer der drei Wirtschaftssektoren genannt, die am meisten von Biodiversität abhängig sind und über die intensive Landbewirtschaftung wesentlich zum Verlust der Biologischen Vielfalt beitragen. Der Verein „Food for Biodiversity“ und seine Mitglieder wollen einen relevanten Beitrag leisten, um die Ziele der deutschen und der europäischen Biodiversitätsstrategie, des Übereinkommens zur Biologischen Vielfalt (CBD) sowie die UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Die Vorbereitungen zur Vereinsgründung erfolgten u.a. im Rahmen des Projektes „LIFE Food & Biodiversity“, das vom EU LIFE-Programm und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wurde.

„Biodiversität ist lebenswichtig – die Natur liefert uns Nahrung, Arzneimittel oder Baustoffe; sie bietet uns Erholung und ist damit auch wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Ein intaktes Ökosystem sorgt für saubere Luft und sauberes Wasser und ist ein Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel. Die Verwandlung von Abfällen in neue Ressourcen, Bestäubung, Düngung von Nutzpflanzen – das und vieles mehr wäre ohne ein intaktes Ökosystem schlicht undenkbar“, unterstreicht die Europäische Kommission in der EU-Biodiversitätsstrategie 2030.

Weitere Informationen und Kontakt

Global Nature Fund (GNF)
Stefan Hörmann, Stellv. Geschäftsführer
Kaiser-Friedrich-Str. 11
53113 Bonn
+49 228 184 86 94 11
hoermann(at)globalnature.org
www.globalnature.org

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